Roger Waters This Is Not A Drill - Tour 2022-2023

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    • SS-ähnlichen Uniform mit einer roten Armbinde zu sehen und schießt schließlich mit einem nachgestellten Gewehr in die Menge. Diese Darstellung sei laut der Berliner Polizei dazu geeignet, die Herrschaft der Nationalsozialisten zu verherrlichen
      Wenn die Nazis schon 1933 in ihre Anhängerschaft geschossen hätten, wäre Europa wohl viel erspart geblieben.
      Aber mal ehrlich, haben die 1980 nur Roland Kaiser gehört??
    • man will wohl einfach Zeigen dass man, egal was, immer bei jedem noch so kleinem Hinweis auf Nazi und Judenhass mit voller Brandbreite gegenantreten will. Im Grunde finde ich sowas ja auch richtig, aber langsam will man in Bereiche "Ordnung" schaffen, wo die Unordnung Kunst ist und immer war. Das finde ich doch bedenklich. Mal sehen wann Denen auffällt was "Kiss" für Symbole hat...
    • Wahnsinn!

      Jetzt in diesen Minuten sogar auf bild.de als zweite GROßE Schlagzeile (direkt unter Lauterbach).

      Ein "Hoch" auf unseren differenzierten Journalismus. Herrlich!

      :read:

      PS: Ich mache mir Sorgen um die Zukunft der Satire-Magazine/-Sendungen. Wenn das so weitergeht, sind die bald überflüssig. Die Tagespresse übernimmt... (und das nicht nur bei Waters...). I werd narrisch :--D
    • Jester schrieb:

      Der Witz ist doch, dass er das mit der Uniform und der Ballerei schon seit der Wall Tour macht...

      Ich denke da wird irgendeiner ihn angezeigt haben und da müssen sie nunmal ein Verfahren aufmachen. Ob da am Ende was bei raus kommt, ist ja was ganz anderes.
      Die Symbolik und die Uniform hat er ja auch schon im großen Stil auf dem Potsdamer Platz gebracht. Ich frage mich, ob einige aus der großen Liga der Empörten damals dort "Run Like Hell" mitgegrölt haben. Waren ja nun nicht wenige Zuschauer zugegen.


      Patrick schrieb:

      man will wohl einfach Zeigen dass man, egal was, immer bei jedem noch so kleinem Hinweis auf Nazi und Judenhass mit voller Brandbreite gegenantreten will.
      So war es vor ein paar Wochen noch. Ich glaube, inzwischen geht es nur noch darum, dass einige einflussreiche Menschen (z.B, aus der Politik) sich nicht mit der bitteren Erkenntnis abfinden, dass sie solche Sachen doch nicht mal eben "regeln" können und ihr Einfluss auf die Gesellschaft an Grenzen stößt.


      Mich amüsiert, dass sie irgendwelche Deutungen über drei Ecken konstruieren, geheime Codes heraufbeschwören, eindeutige Satire missverstehen, Roger jedoch Abend für Abend bei "In The Flesh" direkt heraussingen kann, wen er alles für Riff Raff hält, ohne dass es jemandem auffällt.
    • hammy79 schrieb:

      eindeutige Satire missverstehen
      Also Satire sehe ich bei Roger nun wahrlich nicht, dazu isser mir zu sehr in der Schmollecke. Aber ja, teilweise sind manche Sachen einfach krass überspitzt.

      Fraggle schrieb:

      Ein "Hoch" auf unseren differenzierten Journalismus. Herrlich!
      Also nicht das ich Bild gut finde oder sonst was, aber man sollte mal die Kirche im Dorf lassen und nicht gleich wieder mit einem Journalismusbashing anfangen. Hier gibts ein Ermittlungsverfahren wie es absolut alltäglich ist. Ob da überhaupt was raus kommt ist die Frage.

      @Patrick

      Das Ding ist, wir haben in Deutschland ein massives Problem mit Rechtspopulismus. Den gibt es ohne Frage in anderen Ländern auch, aber Deutschland hat auf Grund seiner Vergangenheit eine massives Trauma - da wird jetzt mit Macht versucht diverse Exempel zu statuieren um Rechtsextremismus und co. nicht noch weiter Tür und Tor zu öffnen. Und da ist jemand absolut streitbares wie Roger ein lohnendes Ziel...
    • Jester schrieb:

      Also nicht das ich Bild gut finde oder sonst was, aber man sollte mal die Kirche im Dorf lassen und nicht gleich wieder mit einem Journalismusbashing anfangen.
      Nun, es ist schon auffällig, wie sehr sich die deutsche Presse bei Roger Waters derzeit einig ist - hier nur zur Show in Berlin:

      „Roger Waters bringt den Antisemitismus mit“, schrieb die BZ;
      „Roger Waters bepöbelt in Berlin seine Kritiker“ die Berliner Morgenpost;
      Rolling Stone denunzierte den Auftritt sogar als „Symphonie des Grauens“ und Waters als „musizierenden Reichsbürger“...

      Aber vielleicht findest Du ja genauso schnell wie ich gegenteilige oder zumindest ausgewogenere Beispiele für Berlin? Ich bin gespannt!
      Euer Toggelchen
    • @Toggel

      Ich sags wieder, vielleicht sollte man mal von der rosaroten Fanbrille wegkommen und alles was nicht der eigenen Meinung entspricht als Müll sehen.
      Roger bezieht sich auf Meinungsfreiheit. Aber anderen soll sie abgesprochen werden, weil es angeblich nicht ausgewogen ist...?

      Eine Konzertkritik ist immer subjektiv. Und das hat man nunmal zu akzeptieren, wenn es jemand anders sieht als man selbst. Aber es ist immer einfacher mit dem Finger auf andere zu zeigen...

      Das Waters eine gewisse Form des Realitätsverlustes hat und Tatsachen verdreht, zeigt sich daran, dass das Gericht nunmal eben nicht gesagt hat, dass Roger kein Antisemit sei...aber es wird immer und immer wieder ein Grund gefunden, dass ja alles halb so schlimm sei und man den armen Roger nur nicht verstehen würde.
    • Jester schrieb:

      Ich sags wieder, vielleicht sollte man mal von der rosaroten Fanbrille wegkommen und alles was nicht der eigenen Meinung entspricht als Müll sehen.
      Roger bezieht sich auf Meinungsfreiheit. Aber anderen soll sie abgesprochen werden, weil es angeblich nicht ausgewogen ist...?

      Eine Konzertkritik ist immer subjektiv. Und das hat man nunmal zu akzeptieren, wenn es jemand anders sieht als man selbst. Aber es ist immer einfacher mit dem Finger auf andere zu zeigen...

      Das Waters eine gewisse Form des Realitätsverlustes hat und Tatsachen verdreht, zeigt sich daran, dass das Gericht nunmal eben nicht gesagt hat, dass Roger kein Antisemit sei...aber es wird immer und immer wieder ein Grund gefunden, dass ja alles halb so schlimm sei und man den armen Roger nur nicht verstehen würde.
      Komplett am Thema vorbei und Herausforderung erkennbar nicht gemeistert! Deine Antwort dokumentiert völliges eigenes Versagen und ein billiges Ablenkungsmanöver! Es geht nicht darum, dass jemandem das Konzert nicht gefällt - geschenkt! Es geht darum, dass es auffällig einseitige (schlechte) Bewertungen gibt und gegenteilige Meinungen offensichtlich kein Öffentlichkeit erfahren - und es ist bei jedem Thema problematisch, wenn nur ein einzelner Blickwinkel als richtig kommuniziert wird.

      Wenn die 10.000 und mehr Fans das Konzert vor Ort feiern und zufrieden und glücklich mit dem sind, was sie gesehen haben - und das gilt so oder ähnlich für alle Waters-Konzerte der Tour - , warum ist dann die (DEUTSCHE!) Presse fast geschlossen gegenteiliger Meinung? Im Ausland war das anders! Kommt Dir das nicht seltsam vor? So naiv sollte man nicht sein...
      Euer Toggelchen
    • Rolling Stone denunzierte den Auftritt sogar als „Symphonie des Grauens“ und Waters als „musizierenden Reichsbürger“
      was? Ich dachte die kennen sich mit Musik und der Thematik "Wall" aus.

      Bekommt man denn jetzt Probleme mit einem Waters Shirt durch die Stadt zugehen :bulb:
    • Jester schrieb:

      Ich sags wieder, vielleicht sollte man mal von der rosaroten Fanbrille wegkommen und alles was nicht der eigenen Meinung entspricht als Müll sehen.
      In meinem Kopf laufen zwei unterschiedliche Stränge zu dem Thema ab. Auf Roger Waters trifft in den letzten 2-3 Jahren meiner Meinung nach das zu, was als Beschreibung bei IMDb zum originalen The-Wall-Film steht:
      "Ein eingeengter und mit seinen Gedanken beschäftigter Rockstar wird in seiner physischen und sozialen Abgrenzung von der Gesellschaft allmählich verrückt." Der Unterschied ist nur, dass Roger Gesellschaft hatte - aber eben ziemlich zweifelhafte.

      Aus dieser Schlammschlacht sticht für mich eine Person als kühler Kopf heraus: Meron Mendel. Er ist Leiter des Anne-Frank-Instituts und hat Roger Waters für den Spiegel interviewt. Ich bin der festen Überzeugung, er wollte Waters eine ehrliche Chance geben, seine Sicht der Dinge zu erklären und für ein bisschen Verständnis zu sorgen. Ursprünglich sah er ihn vielleicht sogar als Alliierten, denn Meron Mendel ist nämlich selbst ein Gegner einer pauschalen "Antisemitismus-Keule" und ein Kritiker der Siedlungspolitik. In dem Interview baute er Roger mit der Feststellung, dass sie grundsätzlich mit ihrer Kritik sehr nah beisammen seien, mehrere Brücken für einen fruchtbaren Austausch. Jedoch hat Roger ihn dann eigentlich nur permanent oberlehrerhaft überfahren und jegliche Ausgewogenheit im Keim erstickt. Heute habe ich tatsächlich ganz zufällig den Mendel noch einmal im Radio gehört, wo er auf die Begegnung mit Roger einging. Er beschrieb ihn als psychisch instabil wirkenden, wild gestikulierenden, über Israel mäßig und einseitig gebildeten und argumentierenden Menschen. Aber er betonte, es gebe keine endgültigen Gründe, ihn als Antisemiten zu bezeichnen.
      Ich glaube, damit fasst er alles perfekt zusammen. Es passt zu Rogers Videoclips der letzten Jahre - gerade im Bett Al-Jazeera geguckt, mit Sturmfrisur, fluchend, Betroffenheit mit forcierten Tränen... meine Herren, Roger, früher hast du die Öffentlichkeit gemieden wie das Weihwasser. Und selbst noch vor 5 Jahren bestach er mit vielen eloquenten, altersmilden und gut überlegten Interviews. What happened?


      Der zweite Strang wären dann große Teile der Medien und Vertreter aus der Politik. Ich denke, meine Meinung zu deren Gebaren, dem merkwürdigen Schwarmverhalten trotz kaum vorhandenem Feedback und diesem unverhältnismäßigen Gebashe habe ich schon zur Genüge breitgetreten. Mir war klar, manchmal kocht man dankbare Skandale besonders lange, gerade wenn es einem die aktuelle israelische Regierung immer schwerer macht, Stellung zu beziehen, ohne das dünne Eis zu betreten. Insgesamt bin ich aber dennoch einigermaßen erschüttert. Gestern, als sich das israelische Außenministerium via Twitter mit zwei manipulativ gewählten Konzertfotos (Roger mit Maschinengewehr, daneben Anne Frank auf dem Screen) der Sache annahm, dachte ich noch, das wäre Rogers Rettung. Wenn sich jetzt der Bibi-Clan einmischt, wird die Stimmung kippen. Tja, heute dann die Strafanzeige...
    • Jester schrieb:

      Wenn es stimmt, dass die Umstände des Todes der Journalistin wirklich noch ungeklärt sind, dann ist die Frage der Sinnhaftigkeit dieses von Waters angestellten Vergleichs wirklich als fragwürdig zu betrachten.
      Da ich oft BBC-Radio im Hintergrund laufen habe, wenn ich am PC arbeite, habe ich die Berichterstattung zu diesem Fall recht ausführlich mitbekommen. Dort wird nämlich in manchen Sendungen gern mal kontrovers über Politik diskutiert.

      Kurzversion:

      - Zunächst vermutete Israel, Shireen Abu Akleh wurde von Palästinensern erschossen.
      - Shireen Abu Aklehs Leiche wurde von den Palästinensern untersucht.
      - Da sie auch die amerikanische Staatsbürgerschaft besaß,wurde es automatisch Staatssache der Amis, Israel verweigerte jedoch jegliche Kooperation und bestand darauf, den Fall selbst zu bearbeiten. Darauf wollte es Joe Biden beruhen lassen, wurde aber politisch unter Druck gesetzt, damit da doch noch nachgehakt wird.
      - Das FBI bekam von den Palästinensern das Geschoss überreicht, dazu auch Audiomaterial zum Vorfall. Israel verweigerte den Amis weiterhin die Mitarbeit zur kooperativen Aufklärung.
      - Das FBI fand heraus, dass die Schüsse mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit von israelischer Seite kamen.
      - Israel gab kurz darauf bekannt, dass ihre Untersuchúngen ebenso ergaben, dass der Schütze ein Israeli war. Jedoch sei die Tötung ein Versehen gewesen, das Todesgeschoss habe das Opfer aus einem Schusswechsel (der 150 Meter und mehrere Häuserblocks entfernt stattfand) heraus erfasst.
      - Danach gab es etliche unabhängige Untersuchungen aus dem Medienbereich. Ständig berichteten die "New York Times", CNN und co., Videomaterial wurde analysiert. Es häuften sich die Indizien, dass es ein gezieltes Attentat von israelischer Seite war.
      - Der UN-Sicherheitsrat verurteilte die Tat und verlangte von Israel eine lückenlose Identifizierung der Täterschaft in diesem Fall, aber auch in allen bisherigen Fällen. Dies ist auch einer der Gründe, warum der UN heute Antisemitismus nachgesagt wird.

      Wenn der Herr Becker also von einem "ungeklärten" Fall spricht, beruft er sich darauf, dass sich Israels eigene geheimen Untersuchungen mit denen vom..tja...Rest der Welt widersprechen. Führt Russland Krieg in der Ukraine? Ist ungeklärt, denn russische Untersuchungen ergaben, dass es sich lediglich um eine Militäroperation handelt. Sorry, aber so hört sich das an.

      Kleiner ekliger Zusatz: Bei der Beerdigung von Shireen Abu Akleh haben israelische Polizisten die Prozession blockiert und auf die SARGTRÄGER EINGEDROSCHEN.
    • Jester schrieb:


      Fraggle schrieb:

      Ein "Hoch" auf unseren differenzierten Journalismus. Herrlich!
      Also nicht das ich Bild gut finde oder sonst was, aber man sollte mal die Kirche im Dorf lassen und nicht gleich wieder mit einem Journalismusbashing anfangen.
      @Patric

      Ich beschreibe lediglich die Realität. "Bashing" ? - oh, dann hätte sich mein Beitrag hier völlig anders entfaltet... :D

      Was aktuell sehr häufig passiert, ist leider kein Journalismus (nicht nur bei Waters) und das bestätigen mir in meinem beruflichen Umfeld sowohl Chefredakteure als auch Ressortleiter. Schade. Mich juckts allerdings nicht wirklich. Meine Lebenszeit ist mir zu wertvoll als diese mit dem Lesen oberflächlicher Artikel, Essays oder Ähnlichem zu verbringen (okay, bei einigen Artikeln aus dem Floyd-Kosmos werde ich gelegentlich schon schwach). Da höre ich doch lieber Musik - sogar von diesem Herrn W. :P und das auch noch in seinen Konzerten. Böse, nicht wahr... :evil:
    • @hammy79

      Danke für deine beiden sehr informativen und erhellenden Beiträge. Ich gebe zu, den Fall mit der Journalistin kannte ich in der detaillierten Fassung noch nicht.

      Das Meron Mendel Interview würde ich genauso sehen wie du es sagst. Er gab ihm eine ehrliche Chance.

      @Fraggle

      Ich gebe dir da durchaus recht. Grade im Konzertbereich hast du oft zwei Extreme: Fanservice oder Verriss. Sachliche Auseinandersetzung fehlt gelegentlich.