The Dark Side of the Moon Re-Working

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    • The Dark Side of the Moon Re-Working

      Roger Waters:

      “Als wir die abgespeckten Songs für die Lockdown Sessions aufnahmen,
      stand der 50. Jahrestag der Veröffentlichung von Dark Side of The Moon vor der Tür”, sagt Waters.
      “Mir kam der Gedanke, dass Dark Side of the Moon ein geeigneter Kandidat für eine ähnliche Überarbeitung
      sein könnte, zum einen als Tribut an das Original, zum anderen aber auch,
      um die politische und emotionale Botschaft des gesamten Albums neu zu adressieren.”

      Gemeinsam mit dem Produzenten Gus Seyffer und Mitarbeiter Sean Evans wurde die verrückte Idee dann wirklich
      manifestiert: “Ich habe das mit Gus und Sean besprochen, und als wir aufgehört hatten zu kichern und
      uns gegenseitig zuzurufen ‘Ihr müsst total verrückt sein’, haben wir beschlossen, es in Angriff zu nehmen.
      Wir sind jetzt dabei, den endgültigen Mix fertigzustellen.
      Es ist wirklich großartig geworden und ich freue mich darauf, dass jeder es hören kann.”
    • Am 8. Oktober präsentiert Roger Waters seine Neuinterpretation!

      Zu den weiteren Musikern beim Live-Event im Oktober wurden Johnny Shepherd an der Orgel,
      Via Mardot am Theremin, Gabe Noel an den Streichern, Jon Carin am Keyboard und Robert Walter am Klavier verkündet.
      Der Hintergrundgesang wird von Azniv Korkejian beigesteuert. Der langjährige Kreativdirektor von Waters, Sean Evans, hat die Show kuratiert.
      Produziert wurde das Album von Waters gemeinsam mit Gus Seyffert.

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    • Nehme an der Text von Money ist allen bekannt, kann man sonst auch hier im Forum gut recherchieren. Für jene, die wie ich unter einer Englisch-Legasthenie leiden, immer nur die Hälfte verstehen und sich den Rest irgendwie zusammenreimen, was sehr lustig sein kann, aber auch gefährliches Halbwissen bedeutet, habe ich den neuen Part übersetzen lassen:


      Willkommen in der Hölle
      Es tut mir leid, ich werde das noch einmal lesen
      Willkommen auf den Dächern
      Es tut mir leid, ich werde das noch einmal lesen
      Willkommen im Sternenlicht Raum
      Es tut mir leid, ich werde das noch einmal lesen
      Willkommen in der Unterwelt
      Und nun zum Hauptereignis heute Abend
      Das Schwergewicht
      Eng eingewickelt in die süßlichen Fettfalten
      Fürs Schwergewicht
      Hockt furchtbar ängstlich auf seinem Stuhl
      Und durch Krötenlider blinzelt er seine Vision der Welt
      Die graue Parade der Kellner und Händler ist natürlich ihr Gefolge
      Sekunden, Terzen und Quarten
      Saubere, zeckenähnliche Haut
      Die Glocke ertönt in der Ecke des Rings, ein neuer Anwärter auf seine Krone
      Er streckt seine blasse Hand zum Schütteln vor dem Kampf aus
      Champion blinzelt mit seiner klebrigen Zunge und schluckt Gier hinunter
      Mit kupferfarbener Geschwindigkeit schlängelt sich heraus


      Für den Jungen ist das ein Zeichen seiner Anmut und seines Witzes
      In diesem Bruchteil einer Sekunde wurde die zerrissene, gesaugte, reduzierte, kleinliche Masse der verdauten Scheiße aufgelöst
      Der Champion ist zufrieden und richtet seinen Sumo-Hintern auf dem Hocker aus
      Zeichnet rund um die Uhr, bricht den Wind laut aus
      Die Menge jubelt vor Zustimmung
      Aber im Schatten des Rings mit gespaltenem Huf und schiefem Grinsen
      Der Teufel streichelt die Aktentasche, in der sich der Faust-Pakt befindet
      Er genießt seinen kleinen Witz
      Denn er weiß, dass der Umhang des Champions in Wirklichkeit nur ein Leichentuch ist



      Tja, klingt ganz schön schräg oder der Übersetzer ist defekt, notfalls also wieder irgendwas zusammenreimen...
      Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen. Danach verzichtete er auf weitere Experimente. (Mark Twain)
    • @waeller
      Auch von mir Dank :knies: , schon für diesen Thread, der vielleicht mal dieses neue Roger Waters "Werk" auf eine mehr sachliche Ebene bringt und etwas weg von der heftigen Emotionalität, bei "Roger tut was", denn:
      :greis:
      Roger wäre nicht Roger, wenn er sich nicht sehr viel bei all dem gedacht hätte und will (wie immer) sicherlich sehr viel "Botschaft" (ob man/frau die mag, also zustimmt, oder nicht, sei dahin gestellt) 'rüber bringen.

      Auch Dank an @kenguru :knies: , denn Du ersparst mir sehr viel Arbeit, auch weil es mir mit der englischen Sprache ja ähnlich geht, wie anscheinend Dir auch.

      Ich denke und meine insgesamt immer noch, dass wir alle abwarten müssen, wie denn das ganze Album dann so ist, denn Waters wird sicher ein Gesamtkonzept entworfen haben und wir kennen nun nur diesen kleinen Ausschnitt;
      was bei Konzeptalben immer "gar nicht geht"! :nee:

      Ich bin jedenfalls weiterhin gespannt darauf und muss auch zugeben, dass ich inzwischen, nach mehrmaligem Hören sogar dieser Money-Version was abgewinnen kann.

      Übrigens sollte bei aller Kritik immer bedacht werden, dass Waters uns eine ganz neue Interpretation des Albums präsentiert und nicht eine neu eingespielte Kopie der alten Aufnahme. :klugscheiss:
      Zitat:
      “Mir kam der Gedanke, dass Dark Side of the Moon ein geeigneter Kandidat für eine ähnliche Überarbeitung
      sein könnte, [i]zum einen als Tribut an das Original, zum anderen aber auch,
      [/i]um die politische und emotionale Botschaft des gesamten Albums neu zu adressieren.”
    • Die Übersetzung ist als Rohübersetzung m. E. schon ziemlich gut; man könnte, - vor
      allem stilistisch für ein besseres Verständnis noch ein paar Feinheiten korrigieren.
      Hier ein Versuch:

      Und nun, zum Hauptereignis heute Abend: Das Schwergewicht!

      Eng eingewickelt in die süßlichen Fettfalten hockt das Schwergewicht
      furchtbar ängstlich auf seinem Stuhl,
      und durch die Krötenlider blinzelt er in seine Vision von der Welt.
      (Das Bild dieses Kröten-Ungetüms (Jabba?) aus Star Wars drängt sich mir hier auf)
      Die graue Parade der Kellner und Händler bildet natürlich sein Gefolge:
      Sekunden, Terzen und Quarten ...(-)...

      Die Glocke ertönt, und in der Ecke des Rings erscheint ein neuer Anwärter auf seine Krone.
      Er streckt seine blasse Hand zum Schütteln vor dem Kampf aus ...

      Wichtig auch: Der Faust-Pakt ist natürlich der Pakt des Doktor Faustus mit dem Teufel,
      der Pakt des Champions mit dem Teufel, welcher ihm den zwischenzeitlichen Sieg verschafft.
      Roger verwendet dafür "faustianisch", aber ob diese Metapher im Deutschen besser funktioniert?

      Zur Interpretation: Bei "Money" zaubert Roger ursprünglich geniale Metaphern hervor,
      die er schlauer Weise recht allgemein hält: Was Geld alles kann, was alls fehlt, wenn
      man keines hat, das Geld auch zurückfließen kann, was wir alles mit Geld verbinden,
      Gutes und Böses, usw.. Diese Metaphern, - zusammen mit dem Rockcharakter des Stücks,
      haben sicher einen großen Anteil am Erfolg des Albums; jeder kann sich darin wiederfinden.
      Denn sie sind, im Großen und Ganzen, unbestimmt und unkonkret; sie lassen viel Freiraum
      zur persönlichen Interpretation.

      Nun aber zum neuen Textabschnitt: Hier wechselt Roger m.E. in das Bestimmte, Konkrete,
      Aktuelle, - und vor allem: in seine aktuelle Sicht auf die Lage der Welt, - wenn auch eingebunden
      in die ewige Metapher des Kapfes zwischen Gut und Böse, personalisiert durch einen
      "Jungen" und seinem Antipoden, dem "Schwergewicht" (auch: Champion). Es ist der alte
      Archetypus des Kampfes eines schwächeren Guten gegen das vermeintlich übermächtige
      Böse, wir alle kennen es spätestens seit der Bibel: David gegen Goliath. Wollen wir einen
      politischen Vergleich heranziehen, böte sich vielleicht Nordvietnam versus USA an ... Infrage
      kommt eine jede rechnerische Unterlegenheit gegen ein rechnerisches Übergewicht, auch
      Montagsdemonstranten versus Regierung der DDR, usw..

      Was könnte die Absicht Rogers dahinter sein? Ich denke, es sind seine aktuellen Anliegen,
      insbesondere der Kampf Der Palästinenser versus Israel, wobei der Junge die Palästinenser repräsentiert, das Schwergericht Israel. Noch allgemeiner gehalten: Den Kampf von allem unter
      Ausbeutung und der Macht des Finanzkapitals Leidenden gegen die Zentren der Lobbys.
      Soweit meine ersten Gedanken zur Interpretation von Rogers neuem Abschnitt des Textes.

      Ich erspare mir und Euch aber (beinah) jegliche Aussage darüber, was ich davon halte. Das meine ich nicht politisch, sondern nur im Bezug darauf, ob das alles in einem genialen, für sich selbst stehenden Text, als moderne Erweiterung berechtigt ist. Wäre das nicht besser aufgehoben in einem neuen Soloalbum? Will er seine Ansichten durch den Kult des TDSOTM-Albums besser transponieren, wissend um die Zugkraft desselben? Ich denke, ja. Aber auch das ist sein gutes Recht ...
    • @Lucifer Sam

      Sehr gut! Wer hätte das gedacht, Johann Wolfgang und Roger. Konnte mit dem alten Schwerenöter nie besonders viel anfangen, zu gestelzt und wehleidig, unnötig sentimental - also Goethe jetzt – aber Faust hat mir gefallen, ist übrigens auch eine gute Krautrockband.

      Deine Interpretation klingt interessant und plausibel, ist sogar wahrscheinlich, oder es ist eben alles viel banaler. Gretchenfrage: Wenn das Gretchen Polly ist, wer sind dann Faust und Mephisto?


      @lunatic100

      Nanana, so alt bin ich noch gar nicht. Muss sogar recht häufig englische Texte lesen und dabei immer wieder dieselben Vokabeln nachschlagen. Es ist eine Qual, als würde das Gehirn bockig und stur jeglichen Lerneffekt verweigern, vielleicht auch eine Art Selbstschutz, um unerwünschte Nebeneffekte ähnlich denen beim Multitasking zu vermeiden, hab ich mir zumindest so zurecht gelegt...
      Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen. Danach verzichtete er auf weitere Experimente. (Mark Twain)
    • @kenguru:
      "Wenn das Gretchen Polly ist, wer sind dann Faust und Mephisto"?

      Oder so: Wenn das Gretchen Polly ist, wer ist dann das Schwergewicht, aus Rogers Sicht?

      Das mit den Sekunden, Terzen, Quarten ... ?
      Aber jetzt wird es schon wieder zu tendenziell und unseriös, das wollte ich diesmal vermeiden ... also gleich: sorry, aber es hat sich zu stark angeboten ;)
    • Ich werde sicherlich nicht live dabei sein, aber es hat mich doch interessiert, was "der Spaß" kosten würde,
      aber einen Preis habe ich nicht gefunden. :nee:

      Erfahre ich den erst morgen ab 10 Uhr, oder habe ich da was übersehen? :bulb: Und wird Roger da persönlich anwesend sein? :roll_eyes:

      Nachtrag: Wenn ich das bei Facebook richtig gelesen habe würde "der Spaß" zw. £150 und £450 kosten; die Fahrt + Unterkunft käme noch dazu.

      :nee:
    • @Hajo
      Ticketpreise von 69.20 bis 173.70 Pfund



      Band:
      • Roger Waters: Vocals, Bass, Piano, Guitar
      • Joey Waronker: Drums
      • Jonathan Wilson: Guitars, Vocals
      • Gus Seyffert: Bass
      • Jon Carin: Keyboards, Guitars, Backing Vocals
      • Robert Walter: Keyboards
      • Johnny Shepherd: Organ
      • Via Mardot: Theremin
      • Azniv Korkejian: Vocals
      • Gabe Noel: Strings