seltsame Pink Floyd Elebnisse

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    • seltsame Pink Floyd Elebnisse

      Könnte schwören, wir hatten das Thema schon Mal, vielleicht im alten Forum. Da schhrieb ich z. B., dass ich durch die City ging und an Welcome top the machine dachte. 10 Minuten später laufe ich an nem Typen mit Gehttoblaster vorbei, der genau das Lied dudelt.

      Heute ging ich jedenfalls nach der Arbeit noch zum Arzt in einem Shirt mit einer Collage aus The Wall und DSOTM, in hellgrün und ohne Hinweis. Als erstes spricht mich der Arzt an "oh Pink Floyd, hört meine Tochter". Dann in der S-Bahn kommt der Controller, eher so ein Typ, den man in der Latino Disco erwart "cool Pink Floyd, hab beide Alben noch als Vinyl.
      Am Anfang war mein Wort!
    • 2021 war ich als Besucher auf der Architektur-Biennale, Venedig. Normalerweise kommt man ja gar nicht in das alte Arsenale hinein, das ist militärisches Sperrgebiet, aber zur Biennale, die ja teils in den alten Schiffbauwerkstätten stattfindet, schon, ein wenig. Seit 1990 wollte ich da rein, und nun hatte es endlich geklappt. Mich hat das Arsenale als solches beinah mehr interessiert als die gesamte Biennale, also habe ich jeden Winkel durchstöbert, den ich erreichen konnte. Ich bin da hinten lang, wo dieses Kunstwerk mit den aufgerichteten Händen steht, und plötzlich ist mir, als ob ich "Animals" höre. Da waren Bauarbeiter, normale italienische, teils noch junge Bauarbeiter, keine Künstler; die etwas aufbauten, Sperrholz, Bohrmaschinen, Gehämmer. Die hatten eine Mini-Anlage dabei, und sie hörten tatsächlich die komplette "Animals". Ich habe kurz mit denen geredet. Sie meinten, das man in Italien seinen Musikgeschmack von seinen Eltern erbt, also hören sie Pink Floyd. Und bei der Arbeit erst recht.
    • Da ich gerade bei Venedig bin: 1990 war ich erstmals dort, im August, noch mit dem vielbestaunten DDR-Reisepass. Ich stelle mich also 2 Stunden am Dogenpalast für ein Ticket an, und bin irgendwann drin. Auf der 1. Etage gibt es einen Ausgang auf die gotische Galerie; wenn man so will, einem riesigen Balkon. Ich schau hinab auf die Piazzetta mit ihrem bunten Treiben (damals gab es noch die Taubenfütterer, keine Kreuzfahrtschiffe in der Lagune, aber zig-Tausende von Ostblocklern, welche die Serenissima überfluteten). Ich atme durch, drehe mich um, und will wieder rein - und - ! - werde gewahr der Fotoausstellung entlang der Galerie. Titel derselben: Schäden des Pink-Floyd-Konzertes mit Vergleichen der Gebäude bzw. den betreffenden Objekten vorher / nachher. Das war schon gewaltig, wie der Putz da runtergekommen ist. Manche Gebäude hatten riesige Risse aufzuweisen. Somit war ich ein Jahr zu spät für das Konzert, aber nicht zu spät für eine Begutachtung der Schäden.
    • Stehen @hammy79 und ich bei der Kieler Woche 2008 vor der Openairbühne und warten auch "Echoes". Kommt ein älterer Mann auf uns zu und erzählt uns von der neusten Pink Floyd-DVD. Tolle Show, super Musik. Nein, er meint nicht die PULSE, neuer. Neuer?? Wir ratlos. Wie heißt die denn? Er grübelt und sagt dann "In The Flesh"... 8|
    • Seltsame Pink Floyd Erlebnisse gab es in meinem Leben zuhauf, was wahlweise an der merkwürdigen Musik, meiner Wahrnehmung selbiger oder beidem liegt. Wie vieles davon meiner blühenden, häufig übertrieben ausufernden Phantasie und Assoziation entspringt, lässt sich nachträglich schwer verifizieren, wozu auch. Folgende Geschichte ereignete sich vor etwa zehn Jahren, sagen wir im Sommer 2013 in Hamburg, aber tatsächlich:


      Regelmäßiger Sport ist wichtig. Wie der Volksmund sagt Mens sana in corpore sano oder so ähnlich. Deshalb krame auch ich regelmäßig einmal pro Dekade meine Sportschuhe hervor, stelle fest, dass ich gar keine besitze, nehme also irgendwelche ausgelatschten Chucks und gehe joggen.


      Runter zum Fischmarkt läuft die Sache extrem gut an. Frische Luft, tänzerische, fast zenartige Bewegungen mit großen Schritten in unglaublicher Geschwindigkeit, etwa auf Höhe der Hafenstraße überhole ich beinahe einen Radfahrer. Via Kopfhörer lausche ich, passend zu meiner neuen Fit for Fun Identität, Hardcore Klängen, glaube es war Mogwai, die perfekt mit meinem elfengleichen Bewegungsrhythmus harmonieren.


      Am Berg von den Landungsbrücken hoch zum Heiligengeistfeld kippt die Stimmung abrupt. Für Norddeutsche ist alles, was nicht exakt horizontal verläuft, ein Berg, korrekter wäre wohl Anstieg oder Hügel. Jedenfalls geht mir nun bei Kilometer drei, vielleicht auch vier, sprichwörtlich die Puste aus. Die tanzende Gazelle verwandelt sich in ein keuchendes Wrack, nichts geht mehr. Habe gelesen, dass Marathonläufer ab Kilometer 35 spezielle Endorphine ausschütten, ähnlich einem LSD Trip, womit ihr Körper irgendetwas signalisieren will. Auch mein Körper signalisiert nun klipp und klar, unmissverständlich mit dem Quatsch sofort aufzuhören.


      Geknickt kaufe ich an den Landungsbrücken ein Weizenbier (Elektrolyte), setze mich an die Elbe und rauche eine Zigarette (Sauerstoff). Ich höre jetzt Shine on you crazy Diamond in der langen Echoes Version und lege mir akzeptable Ausreden für das sportliche Desaster zurecht (mangelhafte Ausrüstung, verkehrte Streckenplanung etc.). SOYCD beginnt gerade Teil zwei (die detaillierten Parts sind mir zu tüdelig) als mich ein Tourist anspricht. Passiert übrigens ständig, dass mich Leute trotz deutlich sichtbarer Kopfhörer ansprechen und erwarten verstanden zu werden. Ich lege also das Beschallungsutensil ab und trotzdem läuft das Stück in voller Lautstärke weiter, an gleicher Stelle. Hastig drücke ich die Stoptaste ohne Erfolg, mein Cell Phone ist zu so einem satten Sound sowieso nicht fähig, die Kopfhörer sind ausgeschaltet, die Musik läuft unvermindert weiter. Sieh an, also doch die Endorphine, denke ich kurz und frage verlegen den Touristen, ob er das auch hört. Zu meiner Erleichterung bestätigt er („Kommt wohl von dort“) und deutet auf die Elbe, wo zwischen überdimensionalen Containerschiffen, dekadenten Segel- und Motoryachten und diversen Hafenfähren ein winziges Boot, eher eine Art längliches Kanu mit Außenbordmotor ohne Aufbau und sonstigen Schnickschnack, dafür aber mit üppiger Soundanlage, zu erkennen ist. Verblüfft starre ich dem sich langsam entfernenden Boot hinterher, SOYCD wird leiser und verschwindet schließlich. Ich unternehme einige sinnlose empirische Überlegungen bzgl. der Wahrscheinlichkeit, dass jenes Kanu exakt in dem Moment als ich den Kopfhörer ablege vorbeischippert, denselben Song an der gleichen Stelle spielt, komme aber zu keinem Ergebnis. Etwa so wahrscheinlich wie ein Lottogewinn oder ich einen Marathon laufe?


      Nun, besagtes Boot habe ich inzwischen vier- oder fünfmal wiedergesichtet, sogar während des Hafenfestes. Immer bloß aus der Ferne, aber ich denke der Kapitän ist ein Mann, tapfer allein an Bord und spielt immer SOYCD in Endlosschleife, in voller Lautstärke und zwar so, dass das gesamte Elbufer beschallt wird. Auch Bekannte haben mir von ihm berichtet, offenbar ist er eine regionale Berühmtheit und für mich ein Superstar.



      Shine on you crazy Captain...
      Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen. Danach verzichtete er auf weitere Experimente. (Mark Twain)