Wet Dream

    • Na ja, dort, wo ich im Oktober 2022 im Urlaub war (Rhodos City, Lindos) haben Rick und Juliette zeitweise zumindest über den Sommer so manchen Jahres gelebt (längere Ausflüge in die Karibik, nach Südfrankreich und Ägäis-Segeltouren einbezogen). Die beiden Mädchen gingen in Lindos zur Schule. Gibt es dort eine Schule, die in Englisch unterrichtet? Sie wuchsen wohl mit Griechisch auf. Äh, ja, was ich sagen wollte ... Das ist dann kein Insel-Urlaub mehr, das ist Alltag, auch wenn man abends in die Qupi's Bar geht, oder zu Sokrates (Sox Bar). Juliette Wright hat nun auch den Text zu "Against the Odds" geschrieben, und die Trennung der beiden war nicht mehr aufzuhalten. Der Text hinterfragt schon, was Versprechen für einen Sinn haben, wenn man sie immer wieder bricht. Ist es gar der Spirit der Insel, welcher dazu verleitet? (Each time we return / to this crazy place / we break the promise we made face to face ... something's here we don't understand ...)

      Ich sehe einige Parallelen zwischen Rick, und zum Beispiel Brian Jones oder Dennis Wilson. Oberflächlich betrachtet: Sonny Boys, deren Neigung zu Depressionen man nicht unterschätzen sollte. Verlierer innerhalb des Machtgefüges in den Bands, bei denen sie wirkten. Leute, die wollen, gerne würden, in Angriff nehmen, wenn diese und jene Voraussetzung geschaffen ist. Und doch nicht abheben. Rick musste früh realisieren, dass sein Songwriting gegenüber dem von Roger geradezu (vermeintlich) belanglos war; weder hatte er die Themen, noch die Fähigkeiten; zumindest, was das Schreiben von Texten anbelangt, oder Ideen in große Konzepte zu packen. Seine Stimme ist dunkler, belegter, brüchiger; was sicher auch ein Ausdruck der Seele ist. Wie Brian Jones wurde er reduziert auf das Arrangieren, Ausschmücken, Färben - beide waren darin absolut brillant. Ab "Animals" verzichtete Roger auf den "Zuckerguss" der Synthesizer, welcher noch "Wish You Were Here" dominiert hatten. Rick wurde nun also auch als Instrumentalist zunehmend kalt gestellt; bei "The Wall", so heißt es ja, ist es fraglich, ob wir ihn und Nick überhaupt noch irgendwo hören - Roger war mit nichts mehr zufrieden, oder lebte er seinen Zynismus gegenüber Rick nur selbstherrlich aus? Rick verlor Jahr für Jahr bei Pink Floyd an Boden; anstatt zu kämpfen, ging er lieber segeln.

      David ist von anderem Gemüt; seine Segelausflüge (zum Beispiel nach Castelorizo, der kleinsten der Dodekanes-Inseln), waren unbeschwerter. Rick befand sich 1978 in Scheidung; Juliette war wohl schon im Resignieren, Franka noch nicht in Sichtweise. Für David war es Urlaub, Rick lebte zeitweise fest dort, wenn auch erst so richtig nach dem Ausscheiden bei Floyd. Seine melancholische Nachdenklichkeit gerade hier, auf dieser Scheibe, gefällt mir jedenfalls teilweise besser als Davids manchmal ins Belanglose abgleitende Schönmalerei auf "On an Island".
    • So hab mir die CD geholt....ABER.... Ich höre keinen großen Unterschied zum Oribinal habe die LP und die CD schon seit Jahren.... OK hier und da etwqas mehr Bas..

      Wahrscheinlich liegts an meinen alten strapazierten Ohren....oder es ist nur ein e Geschäfts Idee um Wet Dream mal etwas zu puschen.....
    • Ich muss zugeben, dass ich das Album vor diesem Remix mir nie richtig angehört habe. Kann sein, dass ich mal in ein paar Songs auf Youtube reingehört habe, aber da bin ich mir nicht sicher.
      Ich hab das Album vergessen und links liegen gelassen, muss aber sagen, dass ich das Album echt gut finde. Cat Cruise als Vorgeschmack im Streaming hat mir schon sehr gut gefallen.
      Holiday und Mediterran C find ich auch sehr gut.
      Ein paar Songs finde ich ein bisschen zu langweilig, aber dieser Eindruck verändert sich vielleicht mal mit der Zeit.
    • Simonsays schrieb:

      Dolby Atmos-Version
      Seit diesem Wochenende ist ja nun die Blu-ray raus und ich habe sie mir gestern in 5.1 surround in voller Lautstärke sehr intensiv gegönnt.

      Auch ich finde, dass dieses Album eher unterschätzt wurde (auch von mir) und im Laufe der Zeit dann nicht mehr die Aufmerksamkeit bekam, die es eigentlich verdient/e.
      Das ist mir gestern Abend dann wieder bewusst geworden, und dieses fantastische Album nun auch noch surroundig genießen zu können, abgemischt von St. Wilson, der das mal wieder meisterhaft hinbekommen hat, war ein Hörgenuss sondergleichen. Mit der "Broken China" ging es mir ja ähnlich, obwohl die beiden surroundigen Abmischungen nicht unbedingt vergleichbar sind.

      Wer also floydige, surroundige Musik mag, dem kann die nur empfehlen!

      Übrigens bietet die neue Blu-ray als "Extra" Titel rein Instrumental an, was interessant zu hören ist, denn dadurch wird noch mal verdeutlicht, welch fantastisch-floydige "Klangteppiche" wir R. Wright zu verdanken haben. Auch sind einige Video-Ausschnitte von seinen Segel-Touren zu sehen.
    • Wenn die Bluray die alle Titel auch rein instrumental anbietet, ist sie vielleicht doch was für mich. Das fände ich nämlich auch interessant.
      Ich habe jetzt die Dolby Atmos über Kopfhörer auf Apple Music gehört, und ich finde es klingt echt spitze. Eine gute Alternative für alle, die keine Surround-Boxen daheim haben, oder generell Surround unabhängig von einem bestimmten Ort hören möchten.
    • Ja ich habe Kopfhörer von Apple mit denen das geht. Airpods Max heisst der. Ansonsten kann man das auch mit Airpods pro 1 und 2 hören. Auch mit Air Pods 3 (nicht pro) funktioniert das. Klingt da aber nicht so gut. Ob es auch mit Kopfhörern anderer Hersteller geht weiss ich grad leider nicht. Aber es klingt wirklich für mich echt fantastisch, und kein Vergleich mit alten Kopfhörern, die vor 10/15 Jahren einen Surround-Sound versprochen haben, aber nicht wirklich einhalten konnten.