Zu jung für The Wall 1990 am Potsdamer Platz - wer war dabei?

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    • Zu jung für The Wall 1990 am Potsdamer Platz - wer war dabei?

      Hallo Pink Floyd-Gemeinde,


      mein Name ist Martin, ich bin 1986 geboren, sprich: als The Wall am
      Potsdamer Platz gespielt wurde, habe ich wahrscheinlich das Sandmännchen
      geschaut. Das war am Dienstag vor 25 Jahren. Heute bin ich Reporter für
      inforadio (rbb) in Berlin und interessiere mich für das Konzert. Ich
      habe die Mitschnitte gesehen, Artikel gelesen und will ganz gern
      verstehen, was dieses Riesenkonzert damals bedeutet hat.

      Wie war dieStimmung? Wie war es vor dieser gigantischen Bühne zu stehen, die in
      zwei Staaten stand? Hat man was von der Bombendrohung mitbekommen? War
      das "nur" ein Konzert oder vielleicht doch ein politischer Moment?



      Deswegen suche ich nach Menschen, die bei The Wall 1990 in Berlin
      dabei waren. Ich bin dankbar für jeden Hinweis oder Kontakt, der mir
      hilft, das auch ein Vierteljahrhundert später nachzuvollziehen!!!


      Ich bin erreichbar und Martin.Adam@rbb-online.de und freue mich sehr über Nachrichten!


      Vielen Dank schonmal und beste Grüße, Martin
    • Hi - von einer Bombendrohung habe ich nichts mitbekommen, aber die Stimmung war schon so aufgeheizt (im positiven Sinne) das sie zu explodieren drohte :)), das Konzert war aber weit davon entfernt ein sehr gutes zu sein - das schlimmste war der Technik Gau - als man über "gefühlte Stunden" nichts hörte und Sinead O'Conner ratlos auf der Bühne stand (und die Ratlosigkeit war nicht nur bei ihr)
      Der TV - Zusammenschnitt aus Proben und Live Elementen gaukelt einem allerdings etwas anderes vor. Die einzige Superlative war die Anzahl der Menschen und das riesen Spektakel. Aber aus nostalgischen Gründen und reflexhafter Verklärung der Vergangenheit - es war schon besonders ;)
    • MartinAdam schrieb:


      Wie war dieStimmung? Wie war es vor dieser gigantischen Bühne zu stehen, die in
      zwei Staaten stand? Hat man was von der Bombendrohung mitbekommen? War
      das "nur" ein Konzert oder vielleicht doch ein politischer Moment?
      Hallo Martin,

      ich bin der gleiche Jahrgang wie du. Ich kann mich noch ein wenig erinnern, wie mein Vater damals das Konzert im TV schaute.

      Da ich ja selbst im Öffentlich/Rechtlichen arbeite, weiß ich ungefähr worauf du/ihr hinaus wollt. "Möglichst viel Pathos" ;) aber du musst drauf achten historisch korrekt zu bleiben. Denn wenn ich mich recht entsinne stand die Bühne nicht auf DDR Gebiet. Da die Mauer zum Teil als "Sicherheitszaun" stehen blieb, war sie im westlichen Gebiet. Siehe Foto, die rechte Begrenzung müsste die Mauer sein.

      Bombendrohung? Wo hast du denn das her?
    • MartinAdam schrieb:

      Deswegen suche ich nach Menschen, die bei The Wall 1990 in Berlin
      dabei waren. Ich bin dankbar für jeden Hinweis oder Kontakt, der mir
      hilft, das auch ein Vierteljahrhundert später nachzuvollziehen!!!
      @MartinAdam

      Lieber Martin,
      ich weiß jetz gar nicht, wo ich anfangen soll, aber vermute mal, dass ich einer von den Menschen bin, die Du mit diesem thread ansprechen willst. Schade, dass unser langjähriges Forumsmitglied "Martin, bzw. Neccropole" nicht mehr aktiv hier mitschreibt, denn einen größeren "Wall-Kenner" gibt es vermutlich weltweit nicht.
      Einiges kannst Du schon mal nachlesen, wenn Du Double Boubles Link (s.o.) folgst und noch sehr viel mehr wirst Du in unserem alten Forum finden, da die Beiträge da z.T. HTML-mäßig archiviert wurden. Mit all der Info hast Du schon seeehr viel zu tun
      :whistling: und kannst Dir damit ein gutes Bild machen und vielleicht etwas mehr verstehen, was das den Menschen (uns) damals bedeutet hat.
      Natürlich hat jeder dazu so seine eigene Geschichte, und meine jetzt und hier zu erzählen würde doch recht lange dauern.
      Vielleicht ganz kurz ein paar Anhaltspunkte:
      Ich habe schon das 1. Wall-Konzert in Dortmund erleben dürfen, aber war schon davor Pink Floyd (R. Waters) - Liebhaber. Es war bis Berlin immer mein Traum, nochmal The Wall live sehen zu können und ich habe damals (an Internet hat ja noch keiner gedacht) alles verfolgt, was Waters zu dem Thema äußerte, u.a. die Nebenbei-Bemerkung von Ihm (wohl um das Thema abzuschließen), als er mehr scherzhaft sagte: "Da müsste schon die Berliner Mauer fallen"; was damals so viel hieß, wie NIE!
      Nebenbei, war ich mitte der 80-ger (als Wessie) mit einer Frau aus Thale (Ex-DDR) verlobt und habe viel Energie aufgebracht, sie über Heirat -- Familienzusammenführung etc. in den "Westen" zu bekommen. Dass daraus dann nichts wurde, obwohl ich Erfolg hatte, ist eine andere "private" Geschichte. Ich will damit nur deutlich machen, dass der Mauerfall und die Wiedervereinigung für mich einen ganz besonderen Stellenwert hat, bzw. hatte!
      Als es dann so weit war, war das natürlich das "absolute Ereignis" für mich, auf dass ich mich im Vorfeld intensiv vorbereitet habe, es dann life "genossen" habe und auch danach -bis heute- davon schwelge...
      Aber wie gesagt, dazu müsste ich jetzt recht viel erzählen und leider habe ich momentan auch nicht die Zeit und Muße dazu.
      Schau mal in meine Homepage dwilling.de , da findest Du auch meine E-Mail Adresse + Kontaktdaten/Wohnort und kannst mir gerne schreiben, oder wenn Du mal in der Nähe sein solltest (Autobahn HH-Berlin A24) hier reinschauen, dann will ich Dir gerne im Gespräch alles erzählen, was Dich dazu interessiert.
      So weit erst mal...
      LG von Hajo
    • Heute vor 25 Jahren war ich auch auf den Potsdamer Platz, der damals ja nur eine riesige staubige Einöde war, in der man noch 1/2 Jahr zuvor erschossen wurde, wenn man sich dort hin wagte!
      Gut, das es diesen Platz so nicht mehr gibt.
      Eigentlich sind da nun all diese von Roger in "The Wall" so verachteten Statussymbole präsent...
      Was soll ich nun sagen - Heute bin ich froh, einer der Anwesenden gewesen zu sein.
      In meiner Erinnerung haben sich die Beiden Gefühle gehalten - Freude - endlich Pink Floyd (bzw. einen Ableger davon) live zu erleben aber auch Enttäuschung über die schlechte Soundqualität, da die Erwartungshaltung in dieser Beziehung doch recht hoch war.
      Und ich hatte noch das Glück, als "Einzelkämpfer" ziemlich weit vorn gestanden zu haben.
      Gut, ich hatte Pihk Floyd am 16.06.1988 in (Ost)Berlin etwas hören können, doch sah ich damals nur in die Gesichter von Volkspolizisten, die Schulter an Schulter in einer Doppelreihe vor mir standen...
    • pato4sen schrieb:

      Enttäuschung über die schlechte Soundqualität
      Auch ich habe ja -wie oft betont- sehr weit vorne gestanden. Zugegeben ich/wir habe/n absolut ideal gestanden vor dem Mischpult (was sogar noch den Vorteil hatte, dass der Menschendruck von hinten gemildert wurde), aber ich kann Dir nicht zustimmen, wenn Du von schlechter Soundqualität sprichst. Mal abgesehen von dem "kurzen" Totalausfall, war das klangmäßig einfach fantastisch! Immerhin war das alles im Freien und sollte eine sehr große Menge Menschen erreichen, auf einem recht großen Gelände. Ich kann natürlich nur von dem ausgehen, was ich an meinem Standpunkt gehört/gesehen/erlebt habe (...) und da gab es nix zu meckern. Die ganze (auch optische) Show war ja so ausgelegt, dass selbst Menschen was davon hatten, die sehr weit hinten standen. Da ja doch sehr viel mehr Leute kamen, als geplant, ja sogar die hinteren Zäune niedergerissen wurden und dann freier Eintritt herrschte, kann ich nicht beurteilen, wie das alles im hinteren Teil des Potsd. Pl. gewirkt hat.

      Schade, dass sich in Deiner Erinnerung nicht nur "Freude", sondern auch Enttäuschung gehalten hat. Ich kann das kaum nachempfinden, denn bei mir gab und gibt es nur die totale Freude, das erlebt zu haben, mit dieser absolut gigantischen vielseitigen Show und der fantastischen Musik ... obwohl ich ja "das Original" in Dortmund (Jahre vorher), als Vergleich hatte.
      Selbst die teilweise etwas "schwachen" Gastmusiker (wie z.B. Hooters, Sinéad O’Connor usw.), waren dem Anlass angemessen, denn da stand ja schließlich nicht "PINK FLOYD" auf der Bühne, sondern Roger Waters(!) und feierte mit hunderttausenden Menschen und Musikern aus Ost und West und per Liveübertragung in die ganze Welt immerhin nichts geringeres, als den Fall der "Berliner Mauer" -also Ende der Teilung Deutschlands-, ein absehbares Ende des "kalten Krieges", der Sowjetunion + Annäherung mit den West"mächt"en usw. usf. also eine weltpolitische Wende (...!) alles Ereignisse, die noch wenige Jahre vorher undenkbar waren!
      :!: :!: :!: :!: :!:
    • Versteh mich nicht falsch - auch ich bin froh, vor 25 Jahren mit dabei gewesen zu sein!
      Und für die Größe des Areals war nach meiner heutigen Sicht der Sound schon ok.
      Doch ging ich 1990 noch davon aus, "Studioqualität" genießen zu können - was unter diesen Bedingungen natürlich nicht möglich ist.
      Mein persönliches Highlight war der Auftritt von van Morrison mit Comfortably Numb.