Roger Waters 'Us+Them' Tour 2017...

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    • Jester schrieb:

      Du meinst also den von Richard Wright und David Gilmour maßgeblich mitgeprägten sphärisch wabernden Sound?
      Jo, so ungefähr! Du hast allerdings Masons "einfachen" Stil und Barretts Witz + ausgefallene Ideen vergessen... und und und

      Eben den Sound, den wir an Pink Floyd alle so lieben und den ich oftmals bei "anderen" Soloprojekten dieser "Gruppe" (und dem, was ohne Waters unter dem Namen Pink Floyd so entstanden ist) dann doch oftmals vermisse. :taetschel:
    • Hajo schrieb:

      Jester schrieb:

      Du meinst also den von Richard Wright und David Gilmour maßgeblich mitgeprägten sphärisch wabernden Sound?
      Jo, so ungefähr! Du hast allerdings Masons "einfachen" Stil und Barretts Witz + ausgefallene Ideen vergessen... und und und
      Eben den Sound, den wir an Pink Floyd alle so lieben und den ich oftmals bei "anderen" Soloprojekten dieser "Gruppe" (und dem, was ohne Waters unter dem Namen Pink Floyd so entstanden ist) dann doch oftmals vermisse. :taetschel:
      Aber ohne Waters war es doch eigentlich mehr Floyd-Sound (AMLOR,DB,ER) als mit (FC)
    • Es ist aus meiner Warte ganz einfach... der Pink Floyd Sound ist ein Produkt von Waters, Gilmour, Mason und Wright..., ich lasse Syd mal bewußt außen vor; Final Cut hat zu gegebener maßen eine Sonderstellung. Je mehr Zeit verstreicht, um so mehr komme ich zu dem Ergebnis das PF mit The Wall aufgehört hat zu existieren, alles danach sind Reminisenzen an glorreiche Tage - mal gut, mal sehr gut, aber immer fehlt mir etwas.
    • Patrick schrieb:

      Ich bezog mich auf Reaktionen aus der Zeit. Ich denke da waren viele nach WYWH und Animals erstmal doch verschnupft. Heute wissen wir natürliche was für ein Meisterwerk es ist.
      Also, ob Du es jetzt glaubst oder nicht, die Fans in den 70igern waren nahezu IMMER überrascht und erstaunt über das jeweilige Nachfolgealbum und es hagelte fast immer Kritik. Stilbruch war bei Pink Floyd ja fast Programm.

      Besonders bemerkbar hat sich das nach Dark Side gemacht, als PF mit diesem Album Millionen neuer Fans bekommen hatte. WYWH war damals tatsächlich in der Kritik, weil es für einige "viel zu harmonisch und fast keine klassischen Rockeinflüsse" mehr hatte und viel zu wenig experimentell war. Vermutlich hat das damit zu tun, dass Fans immer etwas Vergleichbares oder Ähnliches erwarten, was das Vorgängeralbum ausgedrückt hat.

      Ich kann mich auch noch daran erinnern, dass viele dann später bei 'Animals' verständnislos mit dem Kopf geschüttelt haben, so ein "schmutziger Sound" passte für Viele nicht zu dem, was sie mit PF musikalisch verbunden haben. Soundmäßig war das Album m. E. wohl auch eher als Reaktion auf den damaligen Punk-Trend zu verstehen. Dieses Album hatte zunächst recht wenig Freunde. Kann man heute kaum noch verstehen. Aber die Fans haben in den 70igern eher weiterhin Dark Side oder WYWH auf den Plattenteller gelegt.

      'The Wall' war dann wieder ein völlig neuer unerwarteter Sound und hat auch bei Erscheinen die Fans in Befürworter und Gegener geteilt. Es kamen aber, wie bei Dark Side plötzlich wieder Millionen neuer Fans dazu. In der britischen Musikpresse wurde das Album anfangs komplett verrissen. Man nahm an, dass Waters den Verstand verloren hatte. Einer schrieb, er hätte den Eindruck, dass "The Wall aus lockeren Bestandteilen von Roger Waters Hirn" zusammengesetzt wäre (oder so ähnlich).

      'The Final Cut' haben dann viele nicht mehr verstanden, weil es viel zu politisch aufgeheizt war. Da hatte die Gruppe alle gegen sich, die mit der Politik von Thatcher - auch in Bezug auf den Falkland-Konflikt - einverstanden waren - und das waren damals sehr viele. Die neu hinzugekommen "Wall-Fans" fehlten die eingängigen Melodien. Insgesamt waren die Songs vielen zu traurig oder zu verbittert. Und "Politik" war zu der Zeit ohnehin kaum ein Thema im Rock-Geschäft. Für mich trotzdem erstaunlich, warum so viele sagen, dass sei kein PF Album mehr. Natürlich hat Waters (fast) alles alleine komponiert und getextet. Hört man bewusst rein und entdeckt all die Einflüssen von Gilmour - insbesondere seine hervorragende Gitarrenarbeit - dann ist das schon noch eine gute Mischung aus Waters-Anspruch und musikalischem Gilmour-Einfluss.

      Insofern haben PF mit Waters von Album zu Album immer wieder einige Fans "vor den Kopf gestoßen". Das änderte sich erst als Gilmour das Floyd-Flagschiff grundsätzlich klanglich mit AMLOR und DB in den WYWH-Gewässer zurückgeführt hat. Diese drei Alben sind klanglich schon sehr stark miteinander verwandt - oder sind es vier mit "Endless River"? Er hat damit vor allen Dingen diese Fans für sich eingenommen und m. E. tatsächlich das, was heute viele unter dem "Pink Floyd-Sound" verstehen implementiert. Ich würde eher sagen, dass war der "Gilmour-Sound", denn Waters gabs nicht mehr, Wrights und Masons Einfluss auf AMLOR war Null und bei DB nur begrenzt spürbar. Und ab diesem Zeitpunkt war einfach Gilmour das Alphatier.

      Ich vermute, es gibt so ein grundsätzlich unterschiedliches Verständnis für Pink Floyd. Da sind die, die die Gruppe in den Siebzigern kennen und schätzen gelernt haben - mit der vielschichtigen und unvorhersehbaren Waters-Klang- und Textwelt und und den oft eher jüngeren Fans, die vor allen Dingen Gilmour's Pink Floyd erlebt haben und zu schätzen wissen mit seinen dominierenden harmonischen Klangeinflüssen und seiner sehr viel eingängigeren Stimme.

      Das ist so meine persönliche Erklärung für die nie endende Gilmour/Waters-Diskussion. :) Und da das Ganze hier mal wieder komplett OT ist, sollten wir uns in diesem Thread wieder mehr um das Thema in der Überschrift kümmern... ;)
      Martin
      [Neccropole]

      I don't need your tongue to cut me (Roger Waters)
    • Hm, ob Salz oder nicht - ich denke, dass Syds Einfluss auf die Band, ob direkt oder indirekt, größer ist, als viele glauben. Ich hatte und habe oft den Eindruck, dass sowohl Roger als auch David in ihrem Schaffen versuchen, ihm gerecht zu werden, nachzueifern und ihn nicht erreichen können! Der Piper dreht sich bei mir öfter auf dem Teller, als jedes andere Floyd Album. An diese Magie versuchen die beiden heranzureichen und verlieren im Fall von Roger die Leichtigkeit und im Fall von David die Struktur. Geprägt hat die Band für mich Syd - und niemand anderes!