Roger Waters - Is This The Life We Really Want?

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    • Hajo schrieb:

      boernix schrieb:

      Wutausbrüch können wohl nicht mehr mit der Dramatik und Power von früher gebracht werden, überhaupt nur noch mit Anstrengung.
      Für "seine Wutausbrüche" hat er sich schon immer sehr anstrengen müssen, aber diese immer gut 'rübergebracht. :taetschel:
      Weil doch dann und wann bemängelt wird, daß Roger nicht so glockenklar und tongenau gesungen hat und singt wie Dave, so empfinde ich genau das als authentisch und absolut als Wiedererkennungsmerkmal. Man hört einfach genau, was Roger besonders aufregt, dann zittert halt die Stimme etwas und rutscht einen Halbton nach oben oder unten. Ich finde, daß das immer noch gut rüberkommt.

      Irgendwie klingt er auf ITTLWRW ab und zu wie dieser alte, geifernde Mann, der sich mit den Zuständen einfach nicht abfinden will, auch im höheren Alter. Da liegt es nahe, daß einige Hörer ihn nicht ernst nehmen können oder wollen (wie im wahren Leben bei alten Männern :rolleyes: ), aber ich persönlich kann über Altersbruch und leichte Angestrengtheit bei einigen Passagen gut wegsehen. Wie gesagt: Authentizität ist mir lieber als Perfektionismus.
    • Jester schrieb:

      Ich frage mich sowieso, warum Roger seine gesamte Band ausgetauscht hat...bis auf Dave K.
      Na mögliche Erklärungen könnten sein:
      • Sind das prinzipiell nicht alles irgendwie "Session-Musiker" mit Verpflichtungen, die möglicherweise zu einem Zeitpunkt eingegangen wurden, als Waters noch gar nicht an eine neue Tour gedacht hat. Ist nur so ein Gedanke, aber die waren mit ihm bis 2013 unterwegs... und müssen auch danach auch weiter ihren Lebensunterhalt verdienen und haben inzwischen bestimmt auch andere Zusagen und Verträge gemacht aus denen man auch nicht ein- und aussteigen kann, wie man will...
      • Verstehen sich zum Beispiel G.E. Smith oder auch Harry Waters als eigenständige Künster mit eigenen Karriereabsichten, die auch mal was anders machen wollen als mit Waters hin- und wieder auf Tour zu gehen und sich dafür langfristig - vllt mehrere Jahre - zu binden?
      • Robbie Wykhoff oder Venice als reiner Sänger oder als Backgroundstimmen wird Waters wahrscheinlich einfach wegen einem "frischen Wind" ausgetauscht haben - und die beiden Ladies von 'Lucius' findet er bestimmt auch attraktiver (wer nicht?)
      • Ich glaube, bei sowas kommt es immer darauf an, wer gerade frei für eine solche lange Verpflichtung ist und wen Waters aus diesem "Pool" gerne dabei hat. Carin war vermutlich gerade verfügbar und kennt sich mit den PF sehr gut aus, Kilminster war ohnehin immer weiter näher an Waters dran und in Bezug auf die aktuelle Tour liegt es darüber hinaus auch nahe die Leute mit auf Tour zu nehmen, mit denen er sein letztes Album aufgenommen hat.
      Macht das Sinn?
      Martin
      [Neccropole]

      I don't need your tongue to cut me (Roger Waters)
    • @Roger77: in dem Beitrag den Hajo auszugsweise zitierte ging es auch eher um die Frage, ob Produzent oder Mix beim Gesang gefuscht haben, oder die Produktion den Gegebenheiten der durch alter veränderten Stimme angepasst wurde. Bei früheren Werken war ja Waters Stimme immer Präsenter "über" den Songs stehend. Egal wie faszienieren die Musik war, man war auch gebannt den darüberstehenden Onkel Roger am folgen. Als Beispiel Perfect Sense 1. Roger erzählt und eine Nuance darunter spelen sich dann Musik und Geräusche ab. Bei den neuen Songs ist die Stimme integriert. Und da fragte ich ist dies der älteren Stimme angepasst oder produktionstechnisch verhunzt. Bei Deep Purple z.b. ist klar die Produktion der kaputten Stimme von Gillan angepasst.
      Am Anfang war mein Wort!
    • @boernix: Danke für die Aufklärung (und Unterstützung meiner Faulheit, mir nicht den gesamten Thread durchlesen zu müssen)! Ohne mich jetzt auch in den Untiefen der Musikproduktion auszukennen, möchte ich vom Logischen oder subjektiven Empfinden ausgehen, daß Roger auf der einen Seite sicher wollte, daß das Optimum aus seiner Stimme herausgeholt wird, zumal bei den Möglichkeiten der heutigen Klangtechnik. Mir persönlich ist es nicht ganz so wichtig, die Produktion auf den Punkt perfekt zu produzieren (denn dann würde das Album wohl nie herausgekommen sein, weil man immer etwas finden kann, was nicht optimal ist oder was noch verbessert werden könnte). Bei näherem Hinhören könnte es aber durchaus sein, daß Roger seine Stimme aus Altersgründen ein wenig versteckt und mehr mit den Instrumenten harmonisiert. Wer nicht alles gut versteht, hat dann ja immer noch das großartige Booklet, wo der Text mitgelesen werden kann. Stünde dann eben immer noch die Frage im Raum, ob dieses Verstecken Absicht war oder verschludert wurde. Ich tippe aber eher auf ersteres.
    • @Neccropole

      Bei Snowy White könnte ich mir auch vorstellen das er einfach jetzt langsam sich in den Ruhestand verabschieden möchte. Er ist fast 65 und wer weiß wie lange die Tour läuft. Bei GE Smith hab ich bis heute einwenig das Gefühl das Waters seine Teilnahme am Parteitag der Republikaner krumm genommen hat.

      Andereseits ist es der alte Crew sicher hoch anzurechnen für eine Handvoll Gigs Ende 2016 nochmal die "neuen" Songs einzustudieren.
    • berliner-zeitung.de/kultur/mus…unter-pink-floyd-27024946

      Was hat den Schreiber aus der Berliner Zeitung bloß geritten?
      Auszug daraus: So hätten das die alten Pink Floyd nicht mehr hingekriegt. Richard Wright ist jetzt schon eine Weile tot. Nick Mason kümmert sich in London um die museale Aufbereitung der Band und David Gilmour verdämmert über seinen jahrzehntealten Soli.
      zu Gilmour: BITTE? - die Tour und das Rattle That Lock sind ein klasse Rockalbum mit tollen Soli!

      Ich bin gerade am zweiten Durchlauf - beim ersten mal habe ich die Platte meines Erachtens als zu ruhig empfunden - kann sich aber noch ändern (da ist mir Gilmour doch mehr entgegengekommen mit zeitlosen Gitarrensolis) - der Sound der CD hat mich aber schon sehr überrascht und gefallen - hab mir das auf 7.1 angehört und klang sehr satt und voluminös.
      Die Reverenzen an alte Floyd-Sachen sind schon sehr deutlich zu hören gewesen...

      Bei Mediamarkt im aktuellen Angebot übrigends für 12,90€ zu haben!
    • @Ulic72
      Ganz so abwegig finde ich die Kritik nicht, gut - den Seitenhieb in Richtung Gilmour finde ich auch dämlich, aber in meinem Post vom Sonntag (464), habe ich einen ähnlichen Tenor wie die BZ:

      Corporal Clegg schrieb:

      Vorweg - nie hat ein Album, von welchem Protagonisten des floydschen Kosmos auch immer, mehr nach Pink Floyd seit The Wall geklungen. Bevor die Entrüstungstürme los gehen, das ist meine bescheide Sicht der Dinge und soll keineswegs die musikalische Leistung, etwa die von David Gilmour, schmälern oder eine "Lagerdiskussion" befeuern.

      Ulic72 schrieb:

      der Sound der CD hat mich aber schon sehr überrascht und gefallen - hab mir das auf 7.1 angehört und klang sehr satt und voluminös.
      Mich hat der Sound auch überrascht - aber nicht im positiven Sinne.
    • Nun will ich mich auch mal kurz zu diesem Album melden. Um es gleich zu sagen, das ist meine eigene Meinung, die ich nicht verallgemeinern will.
      Ich muss gestehen, es lässt mich ziemlich ratlos zurück. Ich gehe die Sache immer von der musikalischen Seite an, das war bei meiner ersten Begegnung mit Floyd so, das ist jetzt nicht anders. Ein Album ist für mich in erster Linie Musik, passt der Inhalt dazu, umso besser.
      Nun, Waters hatte und hat immer was zu sagen. Und wenn es ihm unter den Nägeln brennt, macht er halt ein Album. Waters' Alben waren immer sehr textlastig, ist für mich auch kein Problem. Nur hat er es bisher immer geschafft, seine Meinung, Stimmung, seinen Frust auch musiklisch zum Ausdruck zu bringen. Und genau das ist für mich hier nicht zu finden. Ja, es klingt alles sehr bekannt, vertraut, sehr nach Floyd. Aber nach dem Durchlauf frage ich mich, was ist jetzt hängen geblieben????
      Die Songs klingen für mich wie gute Bindeglieder zwischen den Höhepunkten eines Albums. Nur dass diese hier fehlen. Wo sind Songs von der Intensität eines "The Gunner's Dream", der Wucht eines "Perfect Sense", Songs mit einer Steigerung wie bei "Amused To Death"? Fehlanzeige. Dass Waters sich musikalisch seit den 80ern nicht weiterentwickelt hat, ist für mich nicht so schlimm. Im Gegenteil, ich mag diese Art von Musik.
      Traurig stimmt mich nur, dass ihm auch die musikalischen Einfälle abhanden gekommen zu sein scheinen. Anspielungen auf vergangene Alben reichen mir da nicht. Und so plätschert für mich dieses Album vor sich hin. Waters schafft es bei diesem Album bei mir nicht, über die Musik das Interesse an seinen Texten zu wecken, einfach mal die Repeat-Taste zu drücken.
      In mir entsteht der Eindruck, seine Inspiration für das Album war der Inhalt, nicht der Drang, wieder Musik machen zu wollen. Und das hört man.
      Für mich ist das Waters schwächstes Album bisher, sogar "Radio Kaos" spricht mich da mehr an.
      Ich werde "Is This The Life You Really Want" sicherlich noch einige Male durchhören, aber ich befürchte, es wird in Zukunft bei mir wohl nur ein Schattendasein führen. Leider.

      So, und jetzt warte ich auf euere Schimpfe... :whistling: :kaffee:
      Life is a short, warm moment and death is a long cold rest.
    • Ein Nichtforumkumpel schrieb mir nach erstem Durchgang durchwachsenund nach weiteren Durchgängen doch echt gut, bis auf das Cover, vor Allem die kaum lesbaren Texte. Der hat sich die Texte jetzt im Netz zum Mitlesen gesucht.

      Wenn ich heute zeitig nach Hause schaffe, dann krieg ich meine vllt. auch noch.
      Am Anfang war mein Wort!
    • Weil's mir gerade einfällt, will ich das gleich mal hier einprügeln (ehe es mir wieder entfällt!). Habe das Album nun schon mindestens zwanzig Mal gehört und mit jedem Mal gewinnt es etwas mehr. Es stimmt, es gibt nicht wirklich einen Song, der hitmäßig herausstechen würde, obwohl ich "Smell the Roses" schon gerne mal außerhalb der Reihe anwähle. Aber (und nun komme ich zu meinem Einfall) irgendwie erinnert mich das an Mike Oldfields "Return To Ommadawn". Da sind auch einige Reminiszenzen drin, Selbstzitate und Variationen von Bekanntem. Klar, Oldfield hat keinen Text, aber ich reduziere diesen Einfall auch mal nur auf die Musik. Rogers ITTLWRW funktioniert für mich demnach als ein Stück, bei dem ich mich auf einige Passagen freue (etwa die Celli im Titelsong), bei anderen mitwippe, bei wieder anderen Teile des Textes mitsinge, weil sie so treffend sind.

      Mit einem Wort: das Album ist wohl mehr als ein einziges Stück zu sehen - oder eher sehe ich es so.
    • @Roger77: In Comfortably Numb steck nen oller Solo Song von Gilmour, Gilmour zitiert in "In Any Tongue" wiederum Comfortably Numb - in "Faces of Stone" wird das Gitarrenintro von Murder als Intro benutzt. In "Another Brick in the Wall" hat man sich sogar rhythmisch stark an Staying alive angelehnt. Waters variert auf The Wall mehrmals das Hauptthema. Oder hör mal Pros and Cons und dazu von About Face das Stück Near The End" Also passiert im Floyd Kosmos öfter.

      Bisher gefunden auf der Neuen Waters an Selbstbeleihung: Have a cigar, Fearless, Welcome to the machine, Sheep (ok die Windgeräusche von Smell the roses hat man auch schon mal gehört). Und an der Akkustischen kann Waters ja eh nur die selben Akkorde, deshalb klingt Wait for her ein wenig wie Deja Vu. Ein paar Takte erinnern mich sogar an "The Moment of clarity". Ich hab erst 2 1/2 Durchgänge durch, deshalb ist mir sicher noch nicht alles aufgefallen.

      OK, hier fällt es manchmal extrem auf. Aber wenn sich so viele Progbands bei PF oder Waters bedienen, darf der ja auch mal ein paar Remizenzen an die Vergangenheit einbauen. Anfangs wo ich nur einzelne Songs wie Picture That und Smell the roses hörte, fiel es mir extrem auf. Also Ganzes gehört stört es mich dann aber nicht mehr unbedingt.
      Am Anfang war mein Wort!