Roger Waters in Berlin am 2. Juni 2018

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    • Stammtischphilosoph schrieb:

      Ich hatte einen guten Überblick, ich sah keine scharenweise Fans, die enttäuscht den Saal verließen, wie Tags darauf sogenannte Journalisten berichteten.
      Hab' ich so auch nicht bemerkt!

      Ich denke, da wird hin- und wieder auch etwas (absichtlich?) falsch interpretiert. Es ist völlig üblich, dass Besucher ein Konzert kurz vor Schluss verlassen, um zum Beispiel vor der Masse an die Garderobe zu kommen, die Toilette aufzusuchen, die erste S- oder U-Bahn zu erreichen bevor alles überfüllt ist oder mit dem Auto schnell vom Parkplatz weg zu kommen (hin- und wieder muss man nach so einem Konzert bis zu einer Stunde dafür rechnen, wenn man erst ganz am Ende die Show verlässt). Da verzichten eben lieber einige Besucher auf das letzte Lied, statt später noch größere Verzögerungen auf dem Nachhauseweg hinzunehmen. Kann ich gut verstehen!

      Wenn z. B. die 'Berliner Zeitung' schreibt "Einige Leute verlassen den Saal...", dann ist das sicher richtig, aber ob der Grund dafür wirklich Waters-Statements sind, wage ich doch sehr zu bezweifeln! Meine oben angeführten Gründe sind da sehr viel wahrscheinlicher. Übrigens wage ich auch zu bezweifeln dass der Schreiber, der sowas von sich gibt, auch nur eine einzige Person nach dem Grund für das (vorzeitige) Verlassen der Show befragt hat. Ich glaube vielmehr, dass diese Bemerkung dem gewünschten Bashing für das politische Statement von Waters geschuldet ist...

      Im Übrigen finde ich es schon sehr bezeichnend, dass in einigen Artikeln Waters Ansprache mehr Beachtung findet als die Musik und die Show. Ich meine, er redet vielleicht 5 bis 7 Minuten (was lang sein kann), aber er hat vorher eine 2 1/2-stündige Show geboten! Hallo? Wird da der Schwerpunkt verschoben? Der Leser, der nicht bei der Show war, bekommt den Eindruck, dass es umgekehrt war: Zwei Stunden Rede und ein wenig Musik. UND: Waters hält seine "Ansprache an das Volk" :D zu einem Zeitpunkt an dem vergleichbare Künstler einfach die Bühne verlassen, 5 Minuten leer, die Fans "Zugabe!" schreien oder applaudieren lassen. Waters spielt unmittelbar nach seinem Statement, welches auch immer ein ausgiebiges Dankeschön an die Zuschauer enthält und nicht ausschließlich politisch motiviert ist, die Zugabe. Im Grunde nutzt er die Showzeit also einfach nur effizient.
      Martin
      [Neccropole]

      I don't need your tongue to cut me (Roger Waters)
    • IST EUCH EIGENTLICH DER EMOTIONALE SCHLUSS DER SHOW AUFGEFALLEN?
      Spoiler-Alarm: Die 'Berliner Morgenpost' schreibt am Ende ihres Artikels: "Zum Schluss wird es dann zumindest unter den Zuschauern doch noch versöhnlich. Zu ‘Comfortably Numb‘ finden Hände zueinander und die einsame Frau vom Anfang sitzt nun nicht mehr allein am Strand..."

      Bisher wurde in den Show-Threads dazu von Euch kaum gesprochen, daher meine Frage: Hat eigentlich jemand dieses hoch emotionale Ende bewusst erlebt / gesehen?"

      Das sind genau die Kleinigkeiten, die Waters aus meiner Sicht so genial machen: Er weiß genau, wie er die Zuschauer packen kann. Er schließt den Kreis:

      Zunächst die am Stand geduldig wartende, einsame Frau, die unbekannt ist, weil sie den Zuschauen nur den Rücken zuwendet, aber auf deren Herkunft die eingespielte Musik einen Hinweis liefert.

      Deren Schicksal dann später bei 'The Last Refugee' erkennbar wird. Ihr ist zwar die Flucht gelungen, aber zu dem Preis, dass sie von ihrer kleinen Tochter getrennt wurde. Alles was sie hatte (als Tänzerin) ist ihr genommen worden. Sie ist an einem elenden Ort. Sie muss offenes Feuer machen um sich zu wärmen. Die schöne, elegante Kleidung, die sie als Tänzerin trug, musste sie gegen ein paar verlumpte Kleider eintauschen. Das einzige, was ihr geblieben ist, ist die armselige Puppe der Tochter, die sie am Stand angespült fand. Sie muss vom schlimmsten ausgehen, nämlich, dass die Tochter im Meer ertrunken/umgekommen ist.

      Und am Schluss der Show, dann wenn niemand mehr außer Waters alleine auf der Bühne ist, sich final verabschiedet und dem Publikum schließlich beim Abgang den Rücken zuwendet, der versöhnliche Schluss: Die Tochter taucht am linken Bildrand auf. Sie hat es auch geschafft und die Mutter kann ihr Kind wieder glücklich in die Arme schließen. Das ist perfekt, hat Gänsehaut-Potenzial und die Show wird rund: Der Kreis schließt sich.

      Sehr beeindruckend! Sehr emotional! Sehr versöhnlich! Man verlässt die Arena mit einem schönen Gefühl!
      Martin
      [Neccropole]

      I don't need your tongue to cut me (Roger Waters)
    • Neccropole schrieb:

      IST EUCH EIGENTLICH DER EMOTIONALE SCHLUSS DER SHOW AUFGEFALLEN?
      Spoiler-Alarm: Die 'Berliner Morgenpost' schreibt am Ende ihres Artikels: "Zum Schluss wird es dann zumindest unter den Zuschauern doch noch versöhnlich. Zu ‘Comfortably Numb‘ finden Hände zueinander und die einsame Frau vom Anfang sitzt nun nicht mehr allein am Strand..."

      Bisher wurde in den Show-Threads dazu von Euch kaum gesprochen, daher meine Frage: Hat eigentlich jemand dieses hoch emotionale Ende bewusst erlebt / gesehen?"

      Das sind genau die Kleinigkeiten, die Waters aus meiner Sicht so genial machen: Er weiß genau, wie er die Zuschauer packen kann. Er schließt den Kreis:

      Zunächst die am Stand geduldig wartende, einsame Frau, die unbekannt ist, weil sie den Zuschauen nur den Rücken zuwendet, aber auf deren Herkunft die eingespielte Musik einen Hinweis liefert.

      Deren Schicksal dann später bei 'The Last Refugee' erkennbar wird. Ihr ist zwar die Flucht gelungen, aber zu dem Preis, dass sie von ihrer kleinen Tochter getrennt wurde. Alles was sie hatte (als Tänzerin) ist ihr genommen worden. Sie ist an einem elenden Ort. Sie muss offenes Feuer machen um sich zu wärmen. Die schöne, elegante Kleidung, die sie als Tänzerin trug, musste sie gegen ein paar verlumpte Kleider eintauschen. Das einzige, was ihr geblieben ist, ist die armselige Puppe der Tochter, die sie am Stand angespült fand. Sie muss vom schlimmsten ausgehen, nämlich, dass die Tochter im Meer ertrunken/umgekommen ist.

      Und am Schluss der Show, dann wenn niemand mehr außer Waters alleine auf der Bühne ist, sich final verabschiedet und dem Publikum schließlich beim Abgang den Rücken zuwendet, der versöhnliche Schluss: Die Tochter taucht am linken Bildrand auf. Sie hat es auch geschafft und die Mutter kann ihr Kind wieder glücklich in die Arme schließen. Das ist perfekt, hat Gänsehaut-Potenzial und die Show wird rund: Der Kreis schließt sich.

      Sehr beeindruckend! Sehr emotional! Sehr versöhnlich! Man verlässt die Arena mit einem schönen Gefühl!
      Natürlich ist mir das aufgefallen! Die ganze Show war sehr durchdacht zusammengesetzt und diese Geschichte dann quasi noch als Klammer, absolut genial!
      Let There Be More Light
    • Neccropole schrieb:

      Ich denke, da wird hin- und wieder auch etwas (absichtlich?) falsch interpretiert. Es ist völlig üblich, dass Besucher ein Konzert kurz vor Schluss verlassen, um zum Beispiel vor der Masse an die Garderobe zu kommen, die Toilette aufzusuchen, die erste S- oder U-Bahn zu erreichen bevor alles überfüllt ist oder mit dem Auto schnell vom Parkplatz weg zu kommen (hin- und wieder muss man nach so einem Konzert bis zu einer Stunde dafür rechnen, wenn man erst ganz am Ende die Show verlässt). Da verzichten eben lieber einige Besucher auf das letzte Lied, statt später noch größere Verzögerungen auf dem Nachhauseweg hinzunehmen. Kann ich gut verstehen!
      genau so. Hier in Hamburg ist die Arena wirklich schlecht angebunden. Die HOCHBAHN bietet zwar den Busshuttle, der führt aber zum nächsten S-Bahnhof und dann ist man das Problem der S-Bahn....sprich der Deutschen Bahn. Wenn man dann denn nächsten Tag noch früh raus muss und Waters zum ende hin zum langen Monolog ausholt, kann man schon leicht nervös werden. In Hamburg wurde die Geduld wenigstens noch mit Mother belohnt.
    • Neccropole schrieb:

      IST EUCH EIGENTLICH DER EMOTIONALE SCHLUSS DER SHOW AUFGEFALLEN?
      Hat eigentlich jemand dieses hoch emotionale Ende bewusst erlebt / gesehen?"
      ja, klar. Als Waters-Fan weiß man ja schon, worauf man achten sollte... ;) Dieses Phänomen zieht sich ja durch mehrere Pink Floyd-/Waters-Bereiche. Und gerade, wenn man die Zusammenhänge und Hintergründe kennt, warum er welche Projektionen, Videos, etc. zeigt, ist es umso emotionaler... Und wenn man die Show mehrfach sieht, gibt es für mich immer wieder neue Momente, bei denen ich mit den Tränen kämpfen muss - je nach Stimmung.

      Ich finde es absolut grandios, wie detailverliebt der Meister ist. Nur mit Nigel Godrich hat er Bockmist gebaut - aber das ist ein anderes Thema...
    • Double Bubble schrieb:

      Der Link ist in der obersten Zeile.Wenn Du keinen Account bei dimeadozen hast, nimm den Link zu Guitars101.
      Hab mir einen neuen Account gemacht, weil der alte nicht mehr funktionierte, aber da war irgendwie nichts verlinkt im Text. Vielleicht hat mein Browser da was weggeblockt. Ich muss nochmal in Ruhe schauen... Danke erstmal :)
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    • Neccropole schrieb:

      IST EUCH EIGENTLICH DER EMOTIONALE SCHLUSS DER SHOW AUFGEFALLEN?
      Spoiler-Alarm: Die 'Berliner Morgenpost' schreibt am Ende ihres Artikels: "Zum Schluss wird es dann zumindest unter den Zuschauern doch noch versöhnlich. Zu ‘Comfortably Numb‘ finden Hände zueinander und die einsame Frau vom Anfang sitzt nun nicht mehr allein am Strand..."
      JA! und wieder einmal Danke Martin! :thumbsup:

      Das mit dem "Happy End" hat, ja bei Roger soohhn Bart!!!
      Aber das ist ja gerade das Salz in seiner Suppe....

      Ich kenne viele, die sagen mir: Waters?, ja kenne ich; laangweilig und traurig das alles; zieht mich regelrecht runter das alles!

      Dann weiss ich gleich: nach zehn Minuten ausgemacht und abgehakt.

      Happy endings sind zu finden bei

      Pros and Cons of Hitchhiking CD :)
      RADIO K.A.O.S. CD :) :) :)
      Amused to death CD :) :)

      Crystal Clear Brooks Song :)

      Is this the life we really want CD :)

      .......

      Und natürlich bei den Live shows

      Roger Water The Wall (wenn das Mädchen an den Luftballons herabschwebt, sie loslässt und uns zuwinkt) :) :) :)

      US and Them Tour (wie von Martin beschrieben ). :) :) :) :) :) :) :)

      Vielleicht fallen Euch auch noch welche ein...?...
    • Ihr Lieben, genau vor einer Woche war das Konzert.
      Das kleine Treffen davor war super, aber leider hätte ich gern mehr Kontakt gehabt.
      Meine Schuld, aber ich halt mich eben zurück
      Bin halt schüchtern !
      Das Konzert war super und auch Steffi war total begeistert.
      Mehr möchte/will ich jetzt nicht dazu schreiben.

      Was mich aber doch sehr betroffen hat, ist dies:
      auf dem Weg zur damaligen "02 ARENA" im Jahr 2011 ( ROGER WATERS THE WALL ) sah die East SideGallery so aus:

      k-IMG_2305 - Kopie.JPG

      jetzt, im Jahr 2018, ist dieses Mauerstück total von Sprayern verschandelt. Auch die restlichen Grafiken sind versaut.


      k-20180602_185800.jpg

      k-20180602_185837.jpg

      der Aufruf von Roger Waters im Jahr 2013 KLICK hat vielleicht zum Erhalt der East Side Gallery beigetragen, aber den Idioten mit den Sprayflaschen nicht genug auf die Finger geschlagen !!