Roger Waters in Mannheim -"Us + Them" am 04.Juni 2018

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    • @Jester

      Wenn du den Artikel sachlich findest, dann disqualifiziert das deine Objektivität oder deine sprachliche Kompetenz. Nur ein klein wenig Textanalyse wäre nötig, um die transportierte Meinung zu entlarven.

      Das betrifft nicht nur diejenigen, die sich (aus welchem Grund auch immer) an Waters' politischer Einstellung stören, sondern auch jahrzehntelange und häufig sehr anspruchsvolle Fans, die an der Tour musikalisch so gut wie alles zu kritisieren haben.
      Die Band sei falsch zusammengestellt, die Backgroundsängerinnen ein Graus, die Arrangements unpassend, die Gilmour-Gesangs-Parts schlecht umgesetzt und insgesamt treffe die Show nicht den Ton der Musik von Pink Floyd.

      Hier verlagert er seine Meinung sogar auf „anspruchsvolle Fans“, ohne diese zu nennen oder zu zitieren. Kann man sich schön zurücklehnen, haben ja sogar die „Experten“ gesagt, ohne das es für eine solche Meinung tatsächliche Fakten gibt, noch Quellen genannt werden.


      ... das aber durch die sehr rockigen Arrangements viel von seiner zeitlosen Eleganz verliert. => Meinung oder sachlich?
      ... Der hämmernde, aggressive Sound schadet Klassikern wie... => Meinung oder sachlich?
      ... die für die Musik so wichtigen gesanglichen Brüche nicht wirklich gut transportieren kann... => Meinung oder sachlich?

      Satz für Satz kann man durchgehen und den Stil nennst du sachlich? Kennst du überhaupt den Unterschied zwischen Meinung und Sachlichkeit. Ach was frag ich nur ...
    • Jester schrieb:

      Martin wird bei dem Bericht sicherlich wieder Schnappatmung bekommen ;)

      Jester schrieb:

      Ich konnte mir schon denken, dass der Text vom Daniel hier durchaus kontrovers aufgenommen wird.
      Dann kann Deine Intension, diesen Quark hier zu posten, eigentlich doch nur die sein, ein bissel Stunk zu machen, nicht wahr?
      Dann brauchst Du Dich aber auch nicht über entsprechende Reaktionen zu wundern und die beleidigte Leberwurst spielen, finde ich. ;)
    • lunatic100 schrieb:

      "die Backgroundsängerinnen ein Graus",

      na ja hab mir gerade nochmal auf YT grat gig angehört.... soooo unrecht hat er nicht. da gefiel grat gig mir bei Gilmour besser
      Na, da bist ja ganz nah bei Jester, der auch nur YouTube als Referenz kennt und daher ne fundierte Meinung hat.

      Jetzt waren ja schon Einige im Konzert: Wer von den bisherigen Besuchern hält bitteschön die YouTube-Schnippelchen für geeignet das Live-Waters-Konzerterlebnis adäquat oder auch nur annähernd nachvollziehbar wiederzugeben?

      Und mal ehrlich, @lunatic100, dass bei Dir David alles ohnehin besser macht als Waters, das ist ja nun auch für jeden durch Deine Beiträge erkennbar, oder?

      Ist das also wirklich eine solide Bewertung von Dir?

      Vorschlag: Hör‘s Dir doch auch erstmal in Köln live selbst an, bevor Du dann natürlich wieder sagen wirst, dass es David viel besser macht. ;)

      Übrigens: Great Gig konnte m. E. nur eine wirklich gut singen: Clare Torry! Bisher hat das NIEMAND auch nur annähernd so gemeistert wie das Original - alle Gilmour UND Waters-Konzerte eingeschlossen! Viele „schreien“ einfach nur, Clare hat die Seele sprechen lassen!
      Martin
      [Neccropole]

      I don't need your tongue to cut me (Roger Waters)
    • Neccropole schrieb:

      Übrigens: Great Gig konnte m. E. nur eine wirklich gut singen: Clare Torry! Bisher hat das NIEMAND auch nur annähernd so gemeistert wie das Original - alle Gilmour UND Waters-Konzerte eingeschlossen! Viele „schreien“ einfach nur, Clare hat die Seele sprechen lassen!
      Bisschen OT, aber das hier find ich sehr geil ;)

      Zwar ziemlich schlechte Aufnahme, aber ... wer erkennt den Gitarrentypen? :D
    • Neccropole schrieb:

      Übrigens: Great Gig konnte m. E. nur eine wirklich gut singen: Clare Torry! Bisher hat das NIEMAND auch nur annähernd so gemeistert wie das Original - alle Gilmour UND Waters-Konzerte eingeschlossen! Viele „schreien“ einfach nur, Clare hat die Seele sprechen lassen!
      Ich fand Katie Kissoons Version 2006-2008 sehr schön.
    • Schon witzig wie hier die Meinungen der Schreiberlinge zerpflückt wird.
      Ich war selbst auch im Monnem und war nach dem ersten Teil bei einem "naja".
      Mein Platz war Unterrang erste Reihe gaaaanz hinten. Es war zu leise. Time war kaum spürbar. Normalerweise flattert da beim Intro das Hemd ...
      Der zweite Teil, war wow.
      Sound war immer noch nicht optimal aber besser. Die Inszenierung der Songs war einfach nur beeindruckend. Die Leinwände quer durch die Halle und vor allem wie diese auch in dynamischen Arrangements zu den Songs "mitspielten" war klasse!
      Manche Elemente, in den mir lieb gewonnenen Klassikern, fand ich persönlich zu poppig.
      Die zwei Sängerinnen wieder naja.
      Nun gesanglich war's halt nicht DG aber das wusste man vorher.
      Dafür war der Kilmister (heißt der so?)
      an der Gitarre hörenswert. Zumindest bei den Animals Stücken.
      Ich freue mich auf Köln! Da fallen sicher andere Dinge auf.
      Vor allem dort euch zu treffen. Das ging in Mannheim leider gründlich schief :(
    • Neccropole schrieb:

      Übrigens: Great Gig konnte m. E. nur eine wirklich gut singen: Clare Torry! Bisher hat das NIEMAND auch nur annähernd so gemeistert wie das Original - alle Gilmour UND Waters-Konzerte eingeschlossen! Viele „schreien“ einfach nur, Clare hat die Seele sprechen lassen!
      So sehe ich es auch. Die Gilmour-Version von 2016 fand ich persönlich am schlimmsten, da für mich männliches Gejauchze da nicht rein passt.



      sascha schrieb:

      Schon witzig wie hier die Meinungen der Schreiberlinge zerpflückt wird.
      da fällt mir noch der Satz ein:

      >>Das zeigt sich deutlich bei "Wish You Were Here" vom gleichnamigen Album. Im Original drückt das Lied Bedauern, Isolation und Trauer aus, aber Waters bellt die Verse fast ins Mikrofon, so dass man ihm nicht abnimmt, was er singt. <<
      Das ist doch fast so als ob man Steven Hawking vorwirft das er ein Buch über das grenzenlose Universum schreibt aber selbst keinen Zentimeter selbst mehr gehen kann. Hallo?! Es geht körperlich nicht mehr. Waters hätte ja auch ein weiches Playback einsetzen können, dann gäb´s aber auch wieder einen auf den Deckel. Den Song weg lassen? Ja bitte gerne, aber bei einer "Best of Show" erwartet das Publikum (nicht die Floyd-Fan-Nerds) die Nummer. Also tut Waters uns den gefallen...
    • das Alpaka schrieb:

      @Jester
      Das betrifft nicht nur diejenigen, die sich (aus welchem Grund auch immer) an Waters' politischer Einstellung stören, sondern auch jahrzehntelange und häufig sehr anspruchsvolle Fans, die an der Tour musikalisch so gut wie alles zu kritisieren haben.
      Na, das ist ja ein leicht durchschaubarer Trick: Er versucht seiner eigenen Meinung durch diese Behauptung (mehr ist es ja nicht) mehr Relevanz und Glaubwürdigkeit zu geben.

      Dabei hat er sich HIER, wo sich vermutlich die Menschen versammeln, die sich mit der Musik der Gruppe und den Bandmitgliedern noch am intensivsten auseinandersetzten, wohl noch nie blicken lassen, denn die von ihm vorgetrage Kritik hat HIER so noch keine Verbreitung gefunden.

      Mit WEM hat er also gesprochen? Völlig unglaubwürdig! Ich habe noch keinen einzigen getroffen, der „an der Tour musikalisch so gut wie alles zu kritisieren“ hatte. Hier nicht, auch in Werners Forum nicht! Auch nicht in den internationalen Foren!

      @Jester, bestell ihm mal nen schönen Gruß von den „echten Experten“ hier im Forum und lass ihn wissen, was die hier über sein ‘Alternative Fakten’-Geschreibsel denken! :P

      Vllt. sollte er eher über Katy Perry schreiben! :D
      Martin
      [Neccropole]

      I don't need your tongue to cut me (Roger Waters)
    • Rhein-Neckar-Zeitung zum Konzert in Mannheim:

      Roger Waters ließ die Sau raus
      Der Pink Floyd-Mitbegründer begeisterte in der SAP-Arena
      Von Peter Wiest

      Mannheim. Total erschlagen ist man nach diesen drei Stunden - fix und fertig. In erster Linie vor Begeisterung. Denn was da auf die Zuschauer eingestürzt ist in der ausverkauften SAP-Arena, sprengt alle Vorstellungskraft. Da sind die Fans gekommen, um mit Roger Waters noch einmal die Magie zu erleben, die der Pink Floyd-Mitbegründer mit dieser Band jahrzehntelang ausgestrahlt hat - und bekommen nicht nur das, sondern weit mehr.

      Erheblich mehr sogar. Ein Konzert, bei dem man in Nostalgie schwelgen kann, das musikalisch - von wenigen Ausnahmen abgesehen - auf allerhöchstem Niveau daher kommt, das optisch Eindrücke vermittelt, wie man sie so in einem Konzertsaal bisher nicht gekannt hat. Und das dann auch noch hoch politisch ist.

      Was war nicht alles zu lesen im Vorfeld dieser "Us+Them"-Tour! Als Anti-Semit ist Roger Waters kritisiert worden - hat jedoch andererseits auch viel Lob geerntet als anerkannter Kritiker der Übel dieser Welt und derjenigen, die sie seiner Ansicht nach verursachen beziehungsweise nicht beseitigen. Besonders Donald Trump hat er dabei im Blickfeld: Bei "Pigs" vom "Animals"-Album wird der US-Präsident wiederholt in den übelsten Posen gezeigt, als Diktator, aber auch als Sexist - einmal sogar mit winzigem Penis. Parallel dazu fliegt das überdimensional große, bekannte Pink Floyd-Schwein durch die Halle - mit der Aufschrift "Bleibe menschlich" versehen. Am Ende blitzt dann sogar der Schriftzug "Trump ist ein Schwein" auf - zwar nur ganz kurz, aber deutlich lesbar.

      In erster Linie jedoch geht es um die Musik. Und die ist geprägt von dem, was Pink Floyd so groß und einzigartig gemacht hat. Waters, mittlerweile 74-Jährig, steht im Zenit seines Schaffens. Wobei man ihm sein Alter wahrlich nicht anmerkt. Im ersten Set gibt es aber kurze Anlaufschwierigkeiten: "Breathe" und "Time" vom "Dark Side of the Moon"-Album sind mitreißend und erinnern stark an das Original; "Great Gig in the Sky" zeigt aber, dass die Sängerinnen Jess Wolf und Holly Laessig zwar Einiges drauf haben - damit jedoch etwas überfordert sind. Und auch "Wish you were here" wirkt eher enttäuschend: Waters‘ Stimme ist einfach zu eckig und kantig dafür. So klingt das Knüller-Stück irgendwie fremd. Tosenden Beifall gibt es trotzdem.

      Zum Ausklang des Sets kommt dann Gänsehaut-Feeling auf, das den Rest des Abends anhalten wird. Bei "Another Brick in the Wall" stehen zwölf Jungen und Mädchen des Jugendhauses Mannheim-Herzogenried auf der Bühne und bilden den Chor dazu. Nicht nur das: Sie bieten zudem eine wundervolle Choreografie, absolut passend und perfekt zugeschnitten - und stehen am Ende mit T-Shirts mit dem Schriftzug "Resist" vor dem Publikum.

      Mit diesem Aufruf zum Widerstand geht es nach der Pause auch in den zweiten Set, der zu einem Erlebnis der ganz besonderen Art wird. Quer durch die Halle sind jetzt Videowände gespannt, von denen passend zu den Songs eine wahre Bilderflut auf das Publikum einströmt - von Flüchtlingen, Krieg, dem ganzen Elend dieser Welt - und natürlich Donald Trump und seinen Machenschaften. Die Musik dazu ist schlichtweg sensationell: "Dogs" und "Pigs" von "Animals"; dann vor allem eine fantastische Version von "Money", "Us and Them" sowie "Brain Damage".

      Schließt man jetzt die Augen, hört man Pink Floyd fast im Original. Besonders bemerkenswert dabei: Die Gitarristen Jonathan Wilson und Dave Kilminster schaffen es beinahe, David Gilmour vergessen zu lassen - kann ein Kompliment größer sein?

      Kein Halten schließlich nach dem letzten Stück "Eclipse": Solche Begeisterungsstürme hat es lange nicht gegeben in der Arena. Roger Waters nutzt dies zu einem längeren Statement - in dem er darauf hinweist, dass die BDS-Bewegung, die für "Boycott, Divestment and Sanctions" steht und die er unterstützt, keineswegs antisemitisch sei, wie ihr und ihm vorgeworfen wurde - sondern lediglich eintrete für Menschenrechte für alle Völker und somit auch für Palästina.

      Dabei blickt er dann sogar nach Heidelberg und weist ausdrücklich darauf hin, dass eine Abstimmung dort im Studierendenrat der Universität, die die BDS-Bewegung mit knapper Mehrheit als antisemitisch einstufte, mit Blick auf die Fakten im nächsten Jahr wiederholt werden sollte. "Dann wird das ganz anders ausgehen". Alles ist dann endlich gesagt - und damit rein in die Zugabe: "Comfortably Numb" - was sonst? Noch einmal Gelegenheit, fast zehn Minuten auszusteigen aus der Welt und fast überzufließen vor Begeisterung - dann ist es vorbei, dieses Jahrhundertkonzert.
      Peter Wiest
      Martin
      [Neccropole]

      I don't need your tongue to cut me (Roger Waters)